Umwandlung einer Heckenstruktur in eine Magerrasenfläche im Gewann „Unter dem Hohloh (Hochland)“ (nördlich vom Dullenberg, links der Ittenhauser Straße

In den kommenden Tagen wird der Obst-, Garten- und Landschaftsverein Inneringen das besonders geschützte Biotop Nr.178214378156 im Gewann „Unter dem Hohloch“ von beschattenden Gehölzen befreien.

Dass für den Schutz der Natur Bäume und Sträucher entfernt werden müssen, erscheint zunächst widersinnig. Die sehr selten gewordenen Magerrasen-Arten können jedoch nur mit viel Licht und Wärme dauerhaft überleben. Die durch das aufgekommene Gehölz erzeugte Beschattung führt auf Dauer zum Verlust dieses wertvollen und immer seltener werdenden Lebensraumes.

Die Kalkmagerrasen der Schwäbischen Alb gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Bei der Flurbereinigung in Inneringen in den 60er Jahren kamen nicht nur viele Hecken weg, sondern auch etliche Magerrasen. Und die, welche noch übriggeblieben waren, sind in den letzten Jahrzehnten durch Sukzession zugewachsen. Der Obst-, Garten- und Landschaftsverein Inneringen hat bereits seit vielen Jahren dazu beigetragen, dies aufzuhalten bzw. das Rad wieder zurück zu drehen. Mit großem Engagement und jahrelangem Einsatz wurde der Galgenbühl südlich von Inneringen seit 2012 wieder freigestellt, dadurch wurde dafür gesorgt, dass dort so selten gewordene Arten wie die Küchenschelle, der Flügelginster, die Kleine Traubenhyazinthe oder die Büschelglockenblume wieder ein Zuhause haben und mit Hilfe der regelmäßigen Beweidung der ortsansässigen Schäferei Hospach auch für die Nachwelt erhalten werden können.

Im Rahmen der derzeit laufenden Biotopverbundplanung wurden bereits einige Magerrasen geöffnet wie z.B. im Gewann Eck (früheres Nato-Gelände) oder in den Gewannen Liedholz und Innere Krättleswiese.

Aber es geht bei dieser Pflegemaßnahme nicht nur um die Förderung der blühbunten Kräuter. Viele Insekten sind auf die Blüten dieser Kräuter als Nahrungsgrundlage angewiesen. Auf Grund des übergroßen Pestizideinsatzes in unseren Agrarlandschaften und des immer weiter abnehmenden Blütenangebotes hat der Entomologische Verein Krefeld in seiner Studie, welche 2016 veröffentlicht worden ist, nachgewiesen, dass sogar in Naturschutzgebieten die Menge der Insekten um über 80% abgenommen hat. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass in den letzten Jahren auch die Anzahl der Vögel (welche in großer Zahl auf Insekten als Nahrungsgrundlage angewiesen sind) entsprechend abgenommen hat.

Mit der jetzt hier geplanten Pflegemaßnahme soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden.

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